Durch Basel fließt der Rhein, und wie jede Stadt mit einem Fluss, so besitzt auch Basel natürlich mehrere Brücken, um ihn zu überqueren.
Allerdings gibt es in der beschaulichen Schweizer Kleinstadt auch eine spannende Alternative dazu, eine Attraktion, die wohl einzigartig in der ganzen Welt sein dürfte:
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Was ist das Besondere an den Fähren in Basel?
An gleich mehreren Stellen am Rheinufer habt ihr die Möglichkeit, schnell und leise mit urtümlichen, nostalgischen, hölzernen Fähren überzusetzen – ganz ohne jegliche Motorleistung, sondern einfach schlau gesteuert vom Fährmann durch präzise Anpassung der Blätter an die Strömung des Wassers. Eine coole Sache!
Die Fähren wurden im 19. Jahrhundert von einem Basler Kunstverein eingerichtet, eigentlich mit der Absicht, mit den Einnahmen genug Geld für den Bau einer Kunsthalle zu erwirtschaften (sie hatten übrigens Erfolg!).
So etwas haben wir noch nicht gesehen. Das wollen wir natürlich ausprobieren!
Welche Fähren gibt es in Basel und wie hinkommen?
Es gibt vier Stück davon, flussaufwärts der Reihe nach den Anlegestellen sind das:
- die nördlichste ist die St.-Johann-Fähre „Ueli“
- darauf folgt die Klingenthal-Fähre „Vogel Gryff“ (mit der wir auf die Großbasler Seite übersetzen)
- die nächste ist die Münster-Fähre „Leu“ (mit der wir zurück auf die Kleinbasler Seite fahren)
- und die östlichste schließlich (der Rhein macht hier einen Knick von Norden nach Osten, deshalb) ist die St. Alban-Fähre „Wild Maa“
Tipp: Am Ende des Artikels findet ihr eine interaktive Karte mit der Route und allen sehenswerten Stopps.
Was kostet eine Überfahrt mit der Fähre in Basel?
Erwachsene zahlen CHF 2,00. Für Kinder unter 12 Jahren, Hunde, Fahrräder, Kinderwagen fallen CHF 1,00 an. Kinder unter 2 Jahren fahren gratis. In Euro ist das ungefähr derselbe Betrag, etwas weniger.
ℹ︎ Fähri-Verein Basel, Postfach 1353, 4001 Basel
Unsere Fahrt mit der Fähre über den Rhein in Basel
Vom „Badischen Bahnhof“ auf der Kleinbasler Seite machen wir uns an diesem leicht schwülen Sommertag zu Fuss auf den Weg zum Fluss. Etwa 20 Minuten brauchen wir für die Strecke, und dort angekommen staunen die Kinder sehr, dass es den Rhein nicht nur bei uns zuhause in Köln gibt.
Am Ufer stehend staune dann auch ich: Tatsächlich sieht er hier ganz anders aus, „unser“ Rhein: hell und flaschengrün, beinahe türkis, wenn die Sonne draufscheint, gar nicht so dreckig-braun wie bei uns zuhause. Und auch die Breite ist noch ganz überschaubar, ein mächtiger Strom wie in Köln ist das noch nicht.
Kein Wunder: Von seiner Quelle durch den Bodensee bis hierher hat er gerade einmal erst um die 350 Kilometer zurückgelegt, „älter“ ist er hier noch nicht.
Keine Fähre weit und breit, was tun?
Dank Google Maps stehen wir direkt an der Anlegestelle der Klingenthal-Fähre „Vogel Gryff“. Das war vom Bahnhof aus die nächste Gelegenheit. Doch hier angekommen, ist weit und breit nichts zu sehen. Nur das Wasser des Rheins rauscht vorbei.
Keine Fähre? Kein Problem: Wir läuten fix die Glocke, wie es die Leute schon seit Ewigkeiten tun, damit die Fähre, die gerade am anderen Ufer „parkt“, herüberkommt zu uns.
Wir bezahlen, gehen an Bord, und lassen uns von dem netten ‚Fäärimaa‘, so heißen die Fährmänner auf schwyzerdütsch, übersetzen.
Ganz ohne Motorkraft oder manuelle Kraft – faszinierend! Und sehr, sehr ruhig.
Auf der Großbasler Seite angekommen, drehen wir eine Runde durch die ausgesprochen hübsche und ziemlich hügelige Basler Altstadt und essen in einem echtem Basler Beiz, das ist eine Gaststätte, hervorragendes, überbackenes Rösti (was sonst!), bevor wir am Basler Münster vorbei wieder zum Rheinufer zurückkehren.
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Dieses Mal befinden wir uns an einer anderen Stelle des Rheins, hier legt die Münster-Fähre ab. Und so fahren wir nun mit der ‚Leu‘ wieder gemütlich zurück auf die Kleinbasler Seite.
Das Beste kommt zum Schluß
Das Highlight schlechthin ist für die Mädchen am Ende der Fährfahrt aber – neben dem netten und lustigen Fäärimaa, der das Boot steuert – der bunte Hochglanz-Pappbogen mit ausstanzbaren Vorlagen, um sich selber den ‚Leu‘ und den ‚Vogel Gryff‘ zusammenzubauen, den man für wenige Franken auf der Fähre erwerben kann.
So etwas gab es in meiner Kindheit oft, aber für meine eigenen Kinder habe ich solche Bastelbögen bislang noch kaum gefunden. Um so größer die Freude, denn so etwas ist natürlich eine tolle Sache, vor allem, wenn man genau auf diesen Fähre ja selber gefahren ist!
Daumen hoch also von uns für die Fäärimaa von Basel, und eine absolute Empfehlung, einmal mit ihnen überzusetzen.
Mit dem Bastelbogen fest in der Hand besuchen wir nun auf der Kleinbasler Seite noch das ungewöhnliche Museum des Jean Tinguely, der aus Schrott Kunstwerke herstellte, und das sogar ziemlich erfolgreich.
Danach laufen wir zurück zum Badischen Bahnhof, von wo aus wir dann doch etwas müde, aber glücklich und voller neuer Eindrücke und Erlebnisse mit dem Zug zurück Richtung Freiburg fahren. Denn gar nicht mal so weit weg von Basel, nur kurz über die Grenze nach Deutschland, liegt auch schon der Schwarzwald. Lest in unserem großen Special über diese Region mitten in der Natur, was ihr mit Kindern dort noch alles unternehmen könnt!
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Interaktive Karte mit den Anlegestellen der Fähren in Basel
Klicke auf das Symbol oben links in der Karte, damit sich die Legende mit den Erklärungen ausfährt, oder einfach direkt auf die Sterne!
Wart ihr selber schon einmal in Basel und seid ihr mit den urigen Fähren gefahren? Oder plant ihr gerade noch an eurer Reise in die Schweiz? Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir gerne einfach unten in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
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