Am Bodensee und um ihn herum gibt es so unglaublich viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken, dass die Auswahl schon beinahe schwerfallen kann. Eines der schönsten Highlights ist aber sicherlich die weitläufige und beeindruckende Anlage des Kloster und Schloss Salem aus dem 12. Jahrhundert.
Besichtigen könnt ihr die prunkvollen Bauwerke des imposanten Komplexes sowie seine gepflegten Gärten und Grünflächen immer zwischen Anfang April und Ende Oktober, außerhalb der Saison ist lediglich an Wochenenden und Feiertagen nur das Klostermuseum geöffnet.
Wie hinkommen und wo parken?
Mit dem Auto ist man zum Beispiel von Friedrichshafen aus schon in einer halben Stunde dort, vom ebenfalls sehr empfehlenswerten Freilichtmuseum der Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit in Unteruhldingen aus benötigt man sogar nur eine Viertelstunde.
Die Ortschaft Salem verfügt aber auch über einen eigenen, kleinen Bahnhof, über den sie mit der Regionalbahn an die Städte des Umfeldes angebunden ist. In der Saison bringt der ‚Erlebnisbus‘ der Region seine Fahrgäste einmal in der Stunde von dort direkt bis vor die Tore der Schlossanlage (für aktuelle Infos geht’s hier entlang zu Fahrplanauskunft der offiziellen Seite des Nahverkehrs von Baden-Württemberg).
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Kommt ihr allerdings – wie wir dieses Mal auf unserem großen Roadtrip durch Bayern bis zum Bodensee – mit dem Auto, braucht ihr euch um Parkplätze keine Sorgen zu machen: Es gibt ausreichend kostenlose um das Schloss herum, sogar an einem Sonntagmittag in den Sommerferien, und prima ausgeschildert sind sie auch noch.
Wie viel kostet der Eintritt?
Erwachsene (ab 15 Jahre) zahlen 9,00€ für den Besuch der gesamten Anlage an der Kasse im Eingangspavillon, Kinder ab 6 Jahre sowie Schüler und Studenten mit entsprechendem Ausweis 4,50€. Es gibt eine vergünstigte Familienkarte, die sich aber wohl nur für „normale“ Familien lohnt und leider nicht für Ein-Eltern-Familien. Eine Möglichkeit, Tickets generell vorab online zu erwerben, haben wir nicht gesehen.
Es gibt ein umfassendes, breit gefächertes Angebot an Führungen (zusätzlich jeweils 11,00€/5,50€) zu allen möglichen Themen: Neben der Standardführung sind das zum Beispiel Sonderführungen zu Genuss und Geschichte, zu Gotik und Barock, zum Leben der Mönche, zum Stand der Renovierung, durch Gärten und Ställe, durch das Klostermuseum und durch das Münster, zu Jubiläen und Aktionen sowie welche extra für Kinder und Familien.
Außerdem finden über das ganz Jahr verteilt zahlreiche Veranstaltungen, Feste, Messen und Märkte, Konzerte, Theater, Lesungen und Vorträge statt. Falls ihr euch vorab abstimmen wollte, werft ihr am besten einen Blick in den aktuellen Veranstaltungskalender auf der offiziellen Unterseite der staatlichen Schlösser und Gärten von Baden-Württemberg für das Schloss Salem.
Was gibt es zu sehen im Kloster und Schloss Salem?
Das ehemalige Zisterzienserkloster Salem galt als eine der mächtigsten und wohlhabendsten Reichsabteien im süddeutschen Raum und spielte über Jahrhunderte hinweg eine große Rolle in Handel und gesellschaftlichem Leben der Region.
Alles wurde wunderbar in Stand gehalten und ist größtenteils der Öffentlichkeit zugänglich, so dass ihr prima eintauchen könnt in die Zeiten damals und heute:
Der Hofgarten
Als erstes gelangt ihr nach dem Erwerb der Tickets an der Kasse wieder nach draußen in den Hofgarten, in dem in früheren Zeiten Kräuter und Gemüse für das Kloster angebaut wurden. Heute findet ihr euch hier zwischen kunstvoll symmetrisch zurechtgestutzten Hecken, Büschen und Bäumen wieder. Über die Kieswege könnt ihr sogar zu zwei Labyrinthen gelangen!
Das Untere Tor
Rechter Hand seht ihr nun das zauberhafte Untere Tor, ein wirklich malerisches Häuschen, naja, vielleicht doch eher eine Villa, ganz und gar in zartem Himbeerrot mit weißen Stuckverzierungen gehalten.
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Zum Zeitpunkt unseres Besuchs zumindest kann man allerdings leider nicht mittendurch gehen, wie der Name eigentlich vermuten lässt. Es ist abgesperrt und wir müssen außenherum durch den Garten gehen. Dort sehen wir einem frisch getrauten Paar beim Hochzeitsshooting zu und können direkt gratulieren!
Die Abtei
Und schon stehen wir vor dem Herzstück der gesamten Anlage: den beiden eindrucksvollen Prälatur- und Konventsgebäuden, zwei identischen und direkt nebeneinander angelegten, quadratischen Häuserblöcken mit jeweils großem, uneinsehbaren Innenhof auf einem sauber angelegten Parkgelände mit Kieswegen, Statuen und Blumenrabatten.
Das Münster
Zentraler Mittelpunkt des kirchlichen Lebens auf Kloster und Schloss Salem ist das Münster, direkt an das rechte Konventsgebäude angrenzend.
Es wurde auch schon bereits Ende des 13. Jahrhundert erbaut (wir grübeln eine Weile lang darüber nach, ob heutige Gebäude wohl auch um die 700 Jahre standhalten werden?), und der Innenraum aus der Zeit der Gotik und des Barock ist mit Alabaster reich verziert. Wir haben das Glück, genau rechtzeitig zu einer Führung vorbeizukommen und können spontan teilnehmen, sehr interessant und sehr kurzweilig!
Der obere und der untere Langbau
Wieder draußen im Sonnenlicht folgen wir weiter dem Weg Richtung Westen. Die gesamte rechte Seite wird von einer langgestreckten Gebäudereihe eingenommen, in der sich früher die Wirtschaftsgebäude befanden:
Ganz am Anfang der Marstall, in dem ihr euch die bis heute erhaltenen, hölzernen Pferdestände der damaligen Kutsch- und Reitpferde der Abtei anschauen könnt. Dann die Bäckerei und die Mühle, deren große Mühlräder von einem unterirdisch geleiteten Fluss angetrieben wurden, Weinkeller, Speicher und Zehntscheune, in der die Steuer in Naturalien gelagert wurde, die Schmiede und, passend dazu, daneben das Gefängnis.
Heute sind in den Gebäuden Kunsthandwerker untergebracht: Eine Schuhmanufaktur, eine Goldschmiede, eine Kunstschmiede sowie eine Weinstube mit -verkauf.
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Das Internat
Auf der linken Seite begleiten uns immer noch die beiden imposanten Häuserblöcke der ehemaligen Abtei, nun allerdings doch nicht mehr das linke Prälatur-, sondern das rechte Konventsgebäude. Dorthin zogen sich die früher im Kloster lebenden Mönche von der Außenwelt zurück, Zutritt war für Normalsterbliche strengstens verboten.
Heute geht es wohl um einiges lebhafter zu: Seit ziemlich genau hundert Jahren sind hier die Wohn- und Lehrräume der Schüler eines privaten Internats, der Schule Schloss Salem, untergebracht.
Das obere Tor
Nach ein paar weiteren Schritte erreichen wir das Obere Tor, das Gegenstück zum Unteren Tor beim Eingang von Kloster und Schloss Salem, an dem wir unseren Rundgang begonnen haben.
Eigentlich wäre hier, so würde man denken, der Weg nun zu Ende, aber man kann links um die Kurve doch noch ein Stück weitergehen, und das machen wir dann natürlich auch.
Die Glasbläserei und das Brennereimuseum
So gelangen wir dann zu einem weiteren Kunsthandwerker, denn hier hat sich ein Glasbläser niedergelassen.
Nebenan findet ihr den alte Sennhof, in dessen Gebäude wiederum ein Museum untergebracht ist: Das Brennereimuseum, in dem erklärt wird, wie schon zu Zeiten des Klosters das angebaute Obst der umliegenden Felder in alkoholische Obstbrände verarbeitet wurde.
Das Feuerwehrmuseum
Fast am Schluss angelangt folgt danach noch ein tolles Museum für alle großen und kleinen Feuerwehrfans: Hier gibt es jede Menge alte Löschwagen zu bestaunen und ihr erfahrt viel Wissenswertes darüber, wie Menschen Brände durch die Jahrhunderte bekämpften, um ihr Hab und Gut vor Zerstörung zu bewahren.
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Auch das Kloster und Schloss Salem ging einmal, Ende des 17. Jahrhunderts, in Flammen auf, und aus diesem Grund wurde danach viel Wert auf Feuerschutz gelegt und sogar damals schon auf dem Gelände eine Feuerwache eingerichtet.
Kinderspielplatz
Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, auf den wartet hier nun noch ein schöner Spielplatz für eine verdiente Pause.
Behaltet aber noch etwas Puste übrig, denn um zurück zum Auto zu kehren, das zumindest in unserem Fall ja auf einem Parkplatz nahe dem Eingang steht, muss man den ganzen, langen Weg natürlich dann auch wieder bis zum Anfang zurückspazieren!
Lohnt sich ein Besuch im Kloster und Schloss Salem mit Kindern?
Absolut. Die gesamte Anlage des Kloster und Schloss Salem bietet vor allem eins: ausreichend Platz zum herumrennen und austoben!
Außerdem kann man aufgrund der vielen, unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten, die hier an einem Ort anzuschauen sind, ganz wunderbar zwischen den verschiedensten Angeboten abwechseln: Vom klassischen Klostermuseum über die ehemaligen Ställe und Scheunen, in denen man heute Kunsthandwerkern bei der kundigen Arbeit über die Schulter schauen kann bis hin zu alten Feuerwehrwagen im Feuerwehrmuseum und noch so vieles mehr, da ist für jeden etwas dabei!
Wer nun noch nicht genug hat, der gelangt in nur einer Viertelstunde an den Bodensee zum urzeitlichen Pfahlbautendorf, einem ganz großartig nachgebautem Freilichtmuseum. Falls euch zur Abwechslung nun eher nach etwas Stadtleben ist, erreicht ihr in einer halben Stunde, ebenfalls am Bodensee gelegen, Friedrichshafen mit seiner schönen Promenade sowie dem Zeppelinmuseum und dem Flugzeugmuseum der Dorniers.
Eine Dreiviertelstunde landeinwärts benötigt ihr, um das wirklich gelungene Campervan-Museum des Erwin Hymer in Bad Waldsee zu erkunden. Und falls ihr noch länger in der Gegend seid, haben wir viele weitere Tipps für euch in unserer Übersicht zu unserem großen Roadtrip durch Bayern bis an den Bodensee vorbereitet.
Wir wünschen euch eine gute Reise und viel Spaß beim Entdecken dieser schönen Region! Und wenn du noch Fragen haben solltest, schreib‘ mir gerne in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
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Kloster und Schloss Salem
in
88682 Salem
Offizielle Webseite mit aktuellen Besucherinformationen: salem.de
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