Der Alte Elbtunnel verbindet seit über 100 Jahren die Landungsbrücken im quirligen St. Pauli mit dem Hafengebiet in Steinwerder, das ist die Seite Hamburgs, wo sich die Docks von Blohm + Voss befinden und man zum Stage Theater gelangen kann.
Bestehend aus zwei mehr als 400 Meter langen Röhren ist der Alte Elbtunnel nicht nur eine ingenieurtechnische Meisterleistung und ein architektonisches Highlight, sondern auch ein bedeutendes und nostalgisches Stück der Hamburger Geschichte.
Warum wurde der Alte Elbtunnel in Hamburg gebaut?
Durch das enorme Wachstum des Hamburger Hafens mussten im 19. Jahrhundert zum Beispiel täglich unzählige Arbeiter zu den vielen Werften ans andere Ufer übersetzt werden. Dies geschah mit Fähren, die so allerdings ständig den regulären Handelsschiffsverkehr auf der Elbe kreuzten und diesen behinderten.
Die Lösung: Eine gigantische Unterführung unter dem Wasser des Flusses hindurch, die beide Elbufer permanent miteinander verband – das war damals in ganz Europa einzigartig!
Dem im Laufe des 20. Jahrhunderts weiterhin stetig ansteigenden Verkehrsaufkommen konnte der Alte Elbtunnel allerdings irgendwann auch nicht mehr gerecht zu werden, so dass er als Hauptverkehrsader für den Fernverkehr in den 70er Jahren durch einen größeren, den „Neuen Elbtunnel“, ergänzt wurde.
Trotzdem kann und wird der Alte Elbtunnel nach wie vor auch von Autos befahren – allerdings mit stark abnehmender Tendenz.
Um so größerer Beliebtheit erfreut sich dafür aber die Nutzung mit dem Fahrrad oder zu Fuss, und hier kommen wir, gemeinsam mit mittlerweile über einer Million anderer Besucher im Jahr, ins Spiel!
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Wo ist der Eingang zum Alten Elbtunnel?
Auch wir haben diese kleine Zeitreise auf unserer Hamburg-Liste stehen, und so reihen wir uns an der grünspanüberzogenen Kuppel des Nordeingangs, direkt bei den Landungsbrücken (einfach die Augen offen halten, wenn ihr dort steht – ihr könnt sie nicht übersehen!), in die Schlange für einen der vier Aufzugskörbe ein, die uns unter die Erde zu den Fahrbahnen bringen wird.
Zur Haltestelle an den Landungsbrücken, und damit auch zum Nordeingang des Alten Elbtunnels, kommt ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten mit der S1 oder U3.
Jeder Personenaufzug fasst bis zu 130 Menschen! Alternativ kann man auch die Treppen benutzen.
Für Fussgänger ist die Passage kostenlos, Autofahrer bezahlen 2,00€ pro Strecke. Radfahrer müssen sich dem Verkehr anpassen oder schieben.
Unten angekommen beobachten die Mädchen staunend ein Auto, das ebenfalls, allerdings in einem separaten Fahrstuhl, abgeseilt wird und dann langsam in der Rinne zwischen Fußgängern und Radfahrern durchfährt.
Momentan allerdings sind beide Röhren für motorbetriebene Fahrzeuge aus Sanierungsgründen gesperrt, ihr habt den Alten Elbtunnel also ganz für euch, wenn ihr ihn nun besucht.
Und überhaupt: der Tunnel! Das ist schon der Wahnsinn, hier unten zu stehen. Dann also mal los!
Wie ist das, durch den Alten Elbtunnel zu gehen?
An den gefliesten Wänden der unter Denkmalschutz stehenden Tunnelröhren sind in regelmäßigen Abständen kleine Steinzeugreliefs eingefügt, die thematisch zur darüberliegenden Elbe passen.
Uns begegnen Abbildungen von Fischen, Krebsen und Muscheln, aber, weil die Hamburger nun einmal realistisch sind, auch einige von Ratten und achtlos weggeworfenen und unerlaubt entsorgten Gegenständen wie Fahrrädern. Hihi!
Langweilig wird uns der Weg also schon einmal nicht, und nach kurzer Zeit erreichen wir bereits die Tunnelmitte, auf die uns dieses gekachelte Schild freundlicherweise hinweist:
Am südlichen Ende des Alten Elbtunnels befinden sich, baugleich zum Nordeingang, ebenfalls Treppen, Personen- und Autoaufzüge, um wieder ans Tageslicht zu gelangen.
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Bloss besitzt das Gebäude hier am Südeingang keine grüne Kuppel mehr, die wurde im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Draußen angekommen haben wir einmal den Hamburger Hafen komplett im Blick, von den Landungsbrücken und dem riesigen Kreuzfahrtschiff im Dock bei Blohm & Voss über den Michel, die Rickmers Rickmers und die Cap San Diego bis zur Elbphilharmonie – quasi die komplette Hamburger Skyline.
Das passt alles gar nicht auf ein Foto!
Zurück ans andere Ufer nach St. Pauli gelangt man entweder retour durch den Alten Elbtunnel, dieses Mal eben nur in die andere Richtung, oder man nutzt die Fähre Linie 75 und lässt sich übersetzen.
Eine klare Empfehlung von uns: Einen Spaziergang durch den Alten Elbtunnel muss man einmal gemacht haben, wenn man in Hamburg ist! Und kostenlos ist das Vergnügen noch dazu.
Wann ist der Alte Elbtunnel geöffnet?
Für Radfahrer und Fussgänger ist der Alte Elbtunnel rund um die Uhr unbegrenzt und kostenfrei zugänglich.
Viele Sehenswürdigkeiten Hamburgs liegen praktischerweise übrigens nah beieinander und ihr könnt einen Besuch prima verbinden, egal ob ihr im Hamburger Hafen an den Landungsbrücken zur klassischen Hafenrundfahrt aufbrecht, daneben an Bord des Museumsschiffs Rickmer Rickmers geht oder ob ihr hinüber in die Speicherstadt lauft und dort neben dem Speicherstadtmuseum noch das Miniatur Wunderland anschaut. Auch der Park ‚Planten un Blomen‘ und die Kirmes ‚Hamburger Dom‚ sind nicht weit weg und prima erreichbar.
Eine praktische Übersicht aller Attraktionen inklusive Essens- und Übernachtungstipps findet ihr unserem großen Special über die Hansestadt „Hamburg mit Kindern Top 10: Was unternehmen auf dem perfekten Städtetrip?“.
Wart ihr schon einmal in Hamburg oder plant ihr gerade eure erste Reise dorthin? Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir gerne einfach unten in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
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