Die Ramblas ist eine breite Prachtstraße, die von der Plaça de Catalunya über einen Kilometer lang geradeaus runter bis ans Mittelmeer, zum Port Vell, dem alten Hafen von Barcelona, führt.
Eine Rambla? Viele Ramblas?
Aber warum spricht man von diesem einen Boulevard im Plural? Les Rambles (katalanisch) bzw. Las Ramblas (spanisch) ist in Abschnitte mit unterschiedlichen Zusätzen aufgeteilt: Rambla de Canaletes, Rambla dels Estudis, Rambla dels Caputxins, und noch einige mehr. Und diese verschiedenen Abschnitte ergeben im Ganzen natürlich – die Ramblas, alle auf einer einzigen Allee.
Da unser Hotel direkt unterhalb der Plaça de Catalunya liegt, führt unser erster Weg, nachdem wir die Koffer im Zimmer abgestellt haben, direkt dorthin. Autos fahren nur rechts und links an den Seiten, die breite Mitte ist von schattenspendenden Bäumen gesäumt und voller Touristen, Einheimischer, Bars und Postkartenständen, Eisverkäufer, Musiker, Porträtmaler, Gaukler und Blumenverkäufer. Das Ganze ist schon sehr touristisch und die Restaurants, deren Kellner mit bebilderten Menükarten in diversen Sprachen in der Hand die Passanten ansprechen, meiden wir lieber.
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Etwa auf der Mitte des Weges hinab zum Hafen befindet sich der berühmte Mercat de la Boqueria, eine riesige, alte Markthalle. Aber auch die lassen wir erst einmal links (genau genommen rechts) liegen, wir wollen uns erst einmal nur weiter hier auf den Ramblas umsehen.
Obwohl hier ganz schön was los ist, genießen wir den Spaziergang runter ans Meer. Die Sonne scheint, es ist so schön warm, und die Luft riecht… einfach ganz anders als in Köln. Und Palmen, überall Palmen! Wir sind wirklich da, in Barcelona. Ich kann es gar nicht glauben und freue mich wie verrückt vor mich hin, dass ich das wirklich gemacht habe – einfach buchen, mitten in der Nacht die Kinder einpacken, ab in den Flieger und los!
Reisen allein mit Kindern
Im Vorfeld haben mich einige Freunde gefragt, wieso ich denn ganz alleine mit meinen Kindern in ein fremdes Land reisen will, dessen Sprache ich noch nicht mal spreche. Und was, wenn man sich nicht auskennt? Und woher weiss man, wohin man da gehen muss? Und wenn etwas schiefgeht?
Klar macht es Sinn, beim Reisen mit Kindern etwas vorauszuplanen, um Stress vor Ort zu minimieren, aber Faszination, Neugierde, Abenteuerlust und Sehnsucht sind doch viel stärker und lassen mich auch von dieser ersten großen Reise mit meinen Kindern an nicht mehr los.
Meine Kinder können meine Aufregung und Begeisterung übrigens absolut nicht nachvollziehen. Sie haben sich hier zu meiner Überraschung schneller akklimatisiert, als ich gucken kann und reagieren ganz pragmatisch und abgeklärt auf meine freudigen Ausrufe: „Oh Mama, jaa-aaa, hier sind Palmen, ja, wir sind wirklich in Barcelona, und ja, es ist toll hier. Wusstest du doch vorher?!“ und lachen sich kaputt über mich.
Die Statue des Kolumbus
Schließlich münden die Ramblas kurz vor dem Meer auf einen großen Platz mit einer fast 70 Meter hohen Statue von Christoph Kolumbus, der Monument a Colom. Mit einer Hand zeigt er nach… ja, wohin denn eigentlich?
Bis heute gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen; manche meinen, Richtung Amerika, manche meinen, Richtung seiner Geburtsstadt Genua, manche meinen, Richtung Mallorca. Vielleicht aber auch einfach Richtung Meer. Im Inneren der Säule befindet sich jedenfalls ein Aufzug, mit dem man gegen Entgelt nach oben zu einer Aussichtsplattform fahren und sich selber umschauen kann.
Wir gehen aber weiter zum Port Vell, dem alten Hafen Barcelonas und bewundern die Segelschiffe, die dort vor Anker liegen.
Am Hafen von Barcelona
Vom Festland gelangen wir zu einer beeindruckenden Brücke in Wellenform, über die die Rambla del Mar zum Maremagnum, einem Einkaufszentrum, und zum L’Aquarium auf der gegenüberliegenden Halbinsel führt.
Das faszinierende an dieser Brücke ist aber neben dem wirklich schicken Design ihre Funktionalität:
Damit die Schiffe den Hafen verlassen können, wird mehrmals täglich bei Bedarf anscheinend für jede noch so kleine Jolle die Brücke kurzfristig für Passanten gesperrt und das komplette Mittelstück weggedreht, so dass die Boote durchfahren können.
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Das geht ziemlich zügig, so dass nach wenigen Minuten, wenn das Mittelstück die Originalposition erreicht hat, der Weg für Fussgänger wieder frei ist.
Das ist aber nicht alles: Es können sich sogar beide Teile der gesamten Brücke parallel zueinander verschieben, um richtig viel Platz zu schaffen! Die beiden riesigen Geländer, ebenfalls in Wellenform, genau wie die gesamte Brücke, stehen dann genau nebeneinander.
Wir bekommen leider nicht mit, was genau der Auslöser dafür ist, aber dieser Variante ist richtig aufwändig und noch einmal beeindruckender als die „kleine“ Öffnung der Brücke.
Eine tolle Sache und da andauernd irgendein Boot in den Hafen rein- oder rausfährt, muss man meistens nicht lange warten, um zumindest eins der beiden Schauspiele mitzuerleben.
Wir gucken uns eine Weile die Boote im Hafen an und schauen dem Treiben an der Brücke zu.
Als wir merken, wie sehr die Juli-Sonne an diesem Spätnachmittag trotz Sonnenhüten und Caps doch brennt, ist es Zeit für eine Abkühlung!
Eine Fahrt mit den Golondrinas
Dafür gehen wir zum Anlieger der Golondrinas, ganz in der Nähe der Wellenbrücke.
Die Golondrinas sind Ausflugsschiffe, die kleineren machen eine 40-minütige Rundfahrt durch den Hafen von Barcelona und die größeren eine anderthalbstündigen Ausflug bis raus auf das Meer.
Wir entscheiden uns für die kleine Route und lassen uns eine Runde im Port Vell den Wind um die Nase wehen.
Lest in unserem nächsten Artikel, was das Besondere an Antoni Gaudís Sagrada Família ist und wie ihr am besten an Tickets dafür kommt und erfahrt, wie ihr am besten zum Park Güell, Gaudís anderem, großen Meisterwerk, gelangt.
Macht einen Stopp an der größten und ältesten Markthalle der Stadt, bewundert Haie und Seepferdchen im Aquarium von Barcelona, verbringt einen Tag am Strand an der nahen Barceloneta und schaut euch Lichtshow und Wasserspiele am magischen Brunnen auf der Plaça d’Espanya an.
Spaziert durch die zauberhafte und komplett verkehrsfreie Altstadt Barri Gòtic, besucht mit Tram und Seilbahn den nostalgischen Vergnügungspark Tibidabo hoch oben in den Bergen, begleitet uns zu einer wunderbaren Auszeit in der Natur in einem verwunschenen, jahrhundertealten Irrgarten, geht Tapas essen, macht eine entspannte Stadtrundfahrt mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus und seht, wo wir in Barcelona ganz zentral übernachtet haben.
Wart ihr schon einmal in Barcelona oder plant ihr gerade eure erste Reise in die wunderbare Stadt am Meer? Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir einfach unten in die Kommentare! Ich freue mich immer über Feedback.
Wir wünschen euch eine tolle Zeit in Barcelona!
Anreise:
Metro: Anstatt die Ramblas hinunterzulaufen kann man auch mit der Metro L3 direkt von der Plaça de Catalunya über die Haltestelle Liceu bis Drassanes fahren. Von dort muss man nur um eine Ecke und steht schon fast vor der Statue des Kolumbus Monument a Colom und dem alten Hafen Port Vell, an dem die Golondrinas liegen.
Tickets:
Las Golondrinas: 7,70€/Erw., 2,80€ Kinder 4-10 Jahre für die ‚kleine‘ Tour á 40 min. Für aktuellste Informationen und andere Optionen siehe Offizielle Webseite von Las Golondrinas (auch englisch verfügbar).
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