Tag 06: Richtig früh morgens machen wir uns an diesem Tag auf den Weg, und da es heute mit „nur“ 29° auch nicht ganz so megaheiss werden soll wie die letzten Tage und noch dazu einige Wolken am Himmel sind, kommen wir prima voran und machen gut Strecke.

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Auf los geht’s los! – Ähm…

Zumindest, nachdem wir erst einmal aus Traben-Trarbach heraus sind, denn das stellt sich als unerwartet schwierig heraus. Wir kommen uns ein wenig vor wie die Figuren in „Storybrook“, einer Stadt in einer Märchenserie, die wir gerade gucken, die auch niemand so leicht verlassen kann. Allerdings liegt es bei denen an Magie, bei uns eher daran, dass wir den richtigen Weg anfangs einfach nicht finden. Ständig stehen wir spontan vor unüberwindbaren Treppen oder hinter Kurven plötzlich vor gesperrten Wegen und müssen wieder umkehren und es anders probieren.

Gar nicht so leicht hier wegzukommen!

Irgendwann aber ist es geschafft, freie Bahn und ab dafür. Wir passieren supersupersteile Weinberge, die sogar mittels spezieller Loren abgeerntet werden:

Diese Konstruktionen helfen, die Traubenernte die steilen Berge hinabzubringen.

Diese Konstruktionen helfen, die Traubenernte die steilen Berge hinabzubringen.

Ziemlich praktisch ist, dass alle Gemeinden die Namen ihrer Weinberge in riesigen Lettern mittenrein schreiben, dann weiß man immer direkt, durch welches Dorf man gerade durchfährt.

Diese Buchstaben sind riesig! Aber so weiß man immer, wo man ist - und, wo die Trauben für welchen Wein wachsen!

Diese Buchstaben sind riesig! Aber so weiß man immer, wo man ist – und, wo die Trauben für welchen Wein wachsen!

Am Straßenrand im Schatten vor dem Dörfchen Reil machen wir Pause, denn es gilt zu überlegen, ob wir über die Brücke dort auf das linke Ufer wechseln und die Strecke über einen Berg extrem abkürzen, oder ob wir gaaaanz außen rum einer wirklich sehr ausgedehnten Schleife der Mosel folgen, was mindestens eine halbe Stunde mehr Strecke bedeutet, aber ebenerdig ist.


DAS RADTOURENBUCH FÜR DEN MOSELRADWEG:

Pause am Straßenrand. In den Packtaschen meines Rads befindet sich unser gesamtes Hab und Gut!

Pause am Straßenrand. In den Packtaschen meines Rads befindet sich unser gesamtes Hab und Gut!

Über den Berg oder außenherum?

Die Mädchen entscheiden sich für den längeren, ebenen Weg, und das war eine goldrichtige Entscheidung, wie wir später sehen, als wir besagten Berg am Moselufer umrunden, denn der ist riesig hoch und wir sind so froh, dass wir das nicht schaffen müssen.

Wir radeln immer weiter und folgen den Mäandern der Mosel, vorbei an unzähligen hellen und dunklen Trauben an Weinstöcken, an Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen, an diversen Campingplätzen und auch an diesem 800m langen Eisenbahnviadukt, denn so langsam nähern sich die Gleise aus Trier her wieder unserem Weg an.

Hier wäre ich gerne am anderen Ufer, näher dran, gewesen! Wirklich beeindruckend sehen diese Bögen aus!

Hier wäre ich gerne am anderen Ufer, näher dran, gewesen! Wirklich beeindruckend sehen diese Bögen aus!

Dieser Teil des Moselradwegs gefällt uns am besten, wo wir auf einem Weg ganz für uns direkt an der Mosel entlang fahren können.

Hier begegnen wir auch, trotz Hochsaison, kaum anderen Menschen.

Wir sind froh, dass wir nicht die Abkürzung über den Berg genommen haben und lieber hier gemütlich an der Mosel entlang rollen!

Wir sind froh, dass wir nicht die Abkürzung über den Berg genommen haben und lieber hier gemütlich an der Mosel entlang rollen!

Vor Zell erreichen wir das äußerste Ende unserer Extra-Schleife.


MEHR SCHÖNE FLUSSRADWEGE IN DEUTSCHLAND:

Vor Bullay sehen wir die coole Doppelstockbrücke, die dort über die Mosel nach Alf führt: Oben fährt die Eisenbahn, unten durch Autos, Laster und Fahrräder.

Eine Brücke mit zwei Stockwerken - was es nicht alles zu sehen gibt hier an der Mosel!

Eine Brücke mit zwei Stockwerken – was es nicht alles zu sehen gibt hier an der Mosel!

Wir bleiben allerdings auf der rechten Seite des Ufers. Ab hier im Dörfchen Bullay gibt es mit dem ersten Bahnhof seit Trier wieder Anbindung an den Zug. Wir überlegen kurz, sind allerdings noch top fit und entscheiden uns, noch ein Dorf weiterzuradeln zur nächsten Bahnstation.

Das lohnt sich allerdings nicht wirklich, wie wir leider erst zu spät feststellen, da dieses Stück ohne Abgrenzung auf der Bundesstraße entlang führt, während Autos bergab direkt neben uns mit Karacho vorbeisausen. Das hätten wir uns also auch schenken können, aber naja.

Abkürzung mit dem Zug

Ab Neef steigen wir dann also in die Regionalbahn (Fahrräder mitzunehmen ist in Rheinland-Pfalz ab 9:00 morgens umsonst, super!) und kürzen den Rest des Weges ab bis Cochem.

Diese Etappe war in total unsere längste von allen. Bis hierher haben wir gut durchgehalten, aber nun, nachdem auch das letzte Stück eben nicht ganz so viel Spaß gemacht hat, reicht es uns für heute.

Ein kleiner Bahnhof in Deutschland. Hier ist wirklich nichts los außer flirrender Hitze an diesem heißen Sommertag.

Ein kleiner Bahnhof in Deutschland. Hier ist wirklich nichts los außer flirrender Hitze an diesem heißen Sommertag.

In Cochem

Keine 10 Minuten später stehen wir in Cochem und wow, das ist wirklich eine große Kleinstadt, nach all den Dörfern der letzten Tage.

Die schönen Häuser an einer Allee in Cochem am Moselufer und im Hintergrund die Reichsburg.

Die schönen Häuser an einer Allee in Cochem am Moselufer und im Hintergrund die Reichsburg.

Die Reichsburg thront über allem und ist wirklich beeindruckend!


MEHR HIGHLIGHTS IM MOSELTAL ENTDECKEN:

Städte und Dörfer der Region erkunden mit diesen erfolgreichen und frisch überarbeiteten Reiseführern für jede Menge Hintergrundwissen und Tipps für euren gelungenen Urlaub an der Mosel:


Wir radeln geradewegs durch die Stadt und sind etwas überfordert von den Menschenmassen. Hunger haben wir aber trotzdem dringend, und so stürzen wir uns ohne allzu große Hoffnungen in die Touri-Hölle auf der Suche nach etwas Leckerem zu essen… und werden belohnt, denn völlig unerwartet finden wir in dem Restaurant ‚La Baia‘ in einer oberen Etage hoch über der Altstadt eine der besten Pizzen, die wir je gegessen haben!

Gestärkt ziehen wir weiter, denn nun sind wir gespannt auf die Jugendherberge in Cochem! Und – Jackpot! Modern, hell, geräumig, superfreundliches Personal.

Jugendherberge Nr. 3: Cochem

Der Essraum in der Jugendherberge in Cochem: Vorne enden die Türen auf einer Terrasse, die die Form eines Schiffsbugs hat - perfekt für kleine Piraten!

Der Essraum in der Jugendherberge in Cochem: Vorne enden die Türen auf einer Terrasse, die die Form eines Schiffsbugs hat – perfekt für kleine Piraten!

Wir beziehen unser Zimmer, duschen alle in Ruhe und richten uns ein. Beim Versuch, wieder ein paar Stücke Wäsche zu waschen, stellen wir fest, dass unserem Waschbecken der Stopfen fehlt. Auf Nachfrage bei der Rezeption bieten die uns an, doch einfach die hauseigene Waschmaschine zu nutzen. Wie nett! Das Angebot nehmen wir gerne an und werfen direkt alles rein, was wir mithaben.

Wie luxuriös das ist, nicht auf der Hand waschen zu müssen! Schon nach nur wenigen Tagen weiß man eine Maschine, die die Arbeit erledigt, richtig zu schätzen.

Schon bald sitzen wir gemütlich auf der Terrasse im Garten, trinken Eisschokolade und -kaffee, entdecken natürlich auch hier neue Spiele und stellen fest, dass es sogar ein Klavier gibt. Ob wir das benutzen möchten? Selbstverständlich wird es mal eben bereitgestellt. Wir staunen, das ist wirklich ausgesprochen nett. Und wenig später spielt ein glückliches Kind, das die letzten paar Tage auf Entzug war, selig vor sich hin.

Schließlich werden wir müde und verkrümeln uns auf unser Zimmer. Die Planung für morgen ist noch nicht abgeschlossen, also mal sehen, was der nächste Tag bringt!

Hier könnt ihr die Details aller einzelnen Etappen unserer Radtour auf dem Moselradweg noch einmal in Ruhe nachlesen:

Oder springt direkt vor zu unserem kleinen Guide mit allen Tipps und TricksDer Moselradweg – oder wie plane ich eine mehrtägige Radtour mit Kindern?

Habt ihr auch schon einmal eine mehrtägige Radtour mit euren Kindern unternommen? Vielleicht sogar genau den Moselradweg? Und wie hat es euch gefallen?

Oder steckt ihr noch mitten in der Planung? Erzählt doch mal! Und falls ihr noch Fragen haben solltet, schreibt sie ebenfalls gerne einfach unten in die Kommentare!

Eine gute Reise wünsche ich euch allen und viel Spaß!

Für weitere tolle Ziele und Ideen für euren nächsten Familienurlaub in Deutschland schaut in unserem großen Special Wo in Deutschland ist es schön? Reisen mit Kindern – die ultimative Bucket-List für die Ferien vorbei!


Jugendherberge Cochem
‚Moseltal‘-Jugendherberge

Klottener Straße 9
56812 Cochem
Tel. 02671 8633
cochem@diejugendherbergen.de
Webseite Jugendherbergen: Cochem


Mosel-Schiffs-Touristik

Webseite Mosel Personenschifffahrt


‚La Baia‘ Restaurant

Moselpromenade 1
56812 Cochem
Tel.: 0170 3279037
info@hotel-labaia.de
www.hotel-labaia.de

Hier haben wir ausgesprochen köstliche, authentische italienische Pizza gegessen und möchten das jedem ans Herzen legen, der in der ziemlich touristischen Altstadt zwischen Kebap-Buden und urdeutschen Gaststätten gutes Essen aus hochwertigen Zutaten sucht.