Die portugiesische Insel Madeira liegt fernab des europäischen Festlandes weit draußen, mitten im Atlantik, und ist kaum größer als der Bodensee.
Trotzdem ist die kleine Enklave direkt für eine ganze Menge Highlights bekannt: als Blumenparadies, Heimat handbemalter Kacheln und rasanter Korbschlittenfahrten, für surreale Vulkanlandschaften und für die eigenwilligen, weiß-blau-roten Santana-Häuser mit ihren spitzen Strohdächern.
Hier stellen wir euch die wichtigsten einmal vor, damit ihr schon einmal wisst, worauf ihr euch bei einer Reise hierher freuen könnt!
Tipp: Am Ende des Artikels findet ihr eine interaktive Karte mit allen sehenswerten Stopps.
Promenade am Hafen von Funchal
Funchal ist die Hauptstadt von Madeira und liegt im Süden der Insel. Bereits seit den 50er Jahren machen hier im Hafen Kreuzfahrtschiffe fest und auch vorher schon hatte die Elite Europas das ganzjährig angenehme Klima der Insel des ewigen Frühlings zu schätzen gelernt, so dass wenig überraschend der Tourismus in langer Tradition hier den Hauptwirtschaftsfaktor stellt.
Direkt am Hafen gelegen bietet Funchal eine großzügig angelegte, schöne Promenade, und bei dem wunderschönen Wetter ist es einfach wundervoll, hier entlang zu flanieren und die Sonne und den Blick auf Palmen und Meer zu genießen.
Museum CR7
Ebenfalls direkt am Hafen liegt das Museum ‚CR7‘, dass dem auf Madeira geborenen und aufgewachsenen portugiesischen Weltklasse-Fussballspieler und Rekord-Torschützen Cristiano Ronaldo gewidmet ist.
Wohl ein Muss für Fussballfans!
Weit mehr als 100 Trophäen sind hier zum Beispiel zu sehen, außerdem natürlich originale Fussbälle der wichtigsten Spiele, Gemälde und sogar eine Wachsfigur des Spielers, aber auch einige persönliche Dinge.
ℹ︎ CR7 Museum, Praça do Mar, Av. Sá Carneiro, 9004-518 Funchal. Eintritt 5€, Mo-Sa 10:00-18:00 Uhr
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Der Markt ‚Mercado dos Lavradores‘
An der Promenade entlang und dann ein Stück hoch in die historische Altstadt gelangt man zu Fuss in wenigen Minuten zum ‚Mercado dos Lavradores‘, einem wunderbar nostalgischen und weithin bekannten Markt für Früchte, Gemüse und Gewürze, Blumen und frischen Fisch mitten im Zentrum von Funchal.
Als erstes fallen uns beim Betreten des Marktes die auffälligen, kunstfertigen Kacheln auf, die teils vom Boden bis zur Decke reichen! Erbaut wurde der Markt in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, und zusammen mit diesen traumhaften Fliesenbildern ist alleine das Gebäude an sich schon sehenswert und versetzt einen direkt in eine andere Welt.
Geht man weiter hinein, wird man geradezu überwältigt: Auf gleich zwei Ebenen wird wirklich alles an Früchten und anderen lokalen, landwirtschaftlichen Erzeugnissen angeboten, was man sich nur vorstellen kann. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst gucken soll.
Wir kannten ehrlich gesagt eine Menge Sorten überhaupt nicht, aber an vielen Ständen kann man glücklicherweise gerne verschiedene Früchte probieren, eine tolle Sache! Manche, wie zum Beispiel die ‚Madeira-‚ oder die ‚Maracuja-Bananen‘, werden wohl auch nur auf diesem Markt angeboten.
Hinten durch, in einem eigenen Bereich, befindet sich die Fischhalle mit fangfrischem Fisch – ein entschiedener Vorteil des Lebens auf einer Insel. Hier darf man aber nicht zu spät kommen, mittags ist der Verkauf in dieser Halle vorbei.
Besonders begeistert waren die Kinder davon, dass es hier natürlich auch einige kleine Stände mit Süsskram gibt, und an der ein oder anderen Portion Churros oder anderem Gebäck kommen wir nicht vorbei. Mmmh!
ℹ︎ Mercardo dos Lavradores, Loja 2, 9060-157 Funchal, täglich ab 9:00 Uhr morgens.
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Der botanische Garden ‚Jardim Botânico‘
Auf halber Strecke den Hausberg Monte hinauf befindet sich der ‚Jardim Botânico‘ mit dem berühmten grün-roten Blumenteppich. Von der Promenade erreicht man ihn am besten mit dem örtlichen Bus für kaum zwei Euro in gut 20 Minuten den Eingang.
Die Straßen Madeiras sind sehr steil und sehr kurvig – es ist ein Erlebnis, hier hinauf zu fahren!
Dieser botanische Garten hoch über Funchal ist wirklich eine Wucht:
Das ganze Jahr über blühen hier zahlreiche Pflanzen und Blumen und sorgen so für ganzjähriges Frühlingsgefühl. Außerdem ist der Eintritt mit nur ein paar wenigen Euros wirklich nicht teuer, also erfreulicherweise eine kostengünstige Attraktion.
Hier ist eigentlich immer viel los, aber die Besucher verteilen sich gut auf dem Gelände, so dass man genügend Platz hat, sich in Ruhe umzuschauen und zu entspannen.
Durch die Hanglage entstehen mehrere Ebenen mit verschiedenen übergeordneten Themen: Ein Arboretum speziell für Bäume, ein weiterer Teil ist den Kakteen gewidmet, es gibt eine große Vogelvoliere, und natürlich unzählige Blumen überall und nicht zuletzt dieses adrett angelegte Blütenmuster, das bestimmt jeder schon einmal auf Bildern gesehen hat:
Es ist wirklich ein wundervoller Ort und die Mädchen und ich genießen es sehr, uns hier treiben zu lassen und ohne großen Plan mal diesen und mal jenen Weg einzuschlagen.
Es gibt immer was zu gucken!
Wir finden sogar eins der berühmten Santana-Häuser, die eigentlich traditionell weiter im Norden der Insel im Ort Santana stehen. Er ist berühmt für diese traditionellen strohbedeckten Bauernhäuschen, und sie sind auch ein Wahrzeichen der Insel Madeira.
Nach dem Besuch des botanischen Gartens kann man mit den Buslinien wieder hinab nach Funchal fahren oder eine Seilbahn von hier aus weiter den Berg hinauf nach Monte nehmen, wo man sich die dort gelegene, schöne Kirche ‚Nossa Senhora do Monte‘ oder eine weitere Attraktion, den tropischen Garten Madeiras, anschauen kann.
ℹ︎ Botanischer Garten ‚Jardim botânico‘, 9060-345 Funchal. Nach bzw. aus Funchal: Buslinien 29, 30, 31 oder 31a; Nach bzw. ab Monte die Seilbahn nehmen.
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Der tropische Garten Monte Palace ‚Jardim Tropical‘
Ganz in der Nähe des oben beschriebenen botanischen Gartens liegt der Tropische Garten Madeiras, eine ebenfalls wunderschöne Anlage, dessen Eintritt allerdings etwas teurer ist. Diese beiden Parks liegen relativ nahe beieinander und werden auf TripAdvisor & Co hinsichtlich Bewertungen und Informationen oft verwechselt, was ich vorab bei der Planung ganz schön verwirrend finde.
Der ‚Jardim Tropical‚ jedenfalls ist eine Nummer für sich: Angelegt im 18. Jahrhundert beherbergt er Pflanzen aus aller Herren Länder, dazu unglaublich viel Kunst wie Statuen, die allgegenwärtigen Kacheln, afrikanische Holzarbeiten und Mineralien in einem eigenen Museum.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Ferne Osten: So gibt es hier einen großen, zauberhaften Japanischen Garten samt Teichen, Wasserspielen und Koi-Fischen, ein geradezu verwunschen wirkender Bereich, dessen Besuch sich wirklich lohnt.
Der tropische Garten liegt hoch oben auf dem Berg in ‚Monte‘, und ist mit dem Bus oder sogar mit einer weiteren Seilbahn direkt unten vom Hafen aus erreichbar.
Tipp: Genug Zeit einplanen, man verläuft sich schnell.
ℹ︎ Tropischer Garten ‚Jardim Tropical‘, 9060-345 Funchal. Nach bzw. aus Funchal: Buslinien 20, 21 und 22 oder Seilbahn. Eine weitere Seilbahn führt halb den Berg hinab zum Botanischen Garten.
Korbschlitten-Fahrten hinab ins Tal – lohnt es sich?
Vom Tropischen Garten aus kann man eine der Hauptattraktionen Madeiras kaum verfehlen: Hier, hoch oben auf dem Berg Monte, befindet sich die Abfahrtstation für die berühmten Korbschlitten ‚Carro de Cesto‘, mit denen die Einwohner in früheren Zeiten Waren, und heute eben hauptsächlich Touristen, hinab ins Tal beförderten.
Das Vergnügen ist, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz billig, wobei der eigentliche Nepp erst am Ende der Fahrt ersichtlich wird: Die Korbschlittenfahrt endet nämlich etwa auf halber Strecke des Berges – mitten im Nirgendwo.
Rein zufällig stehen dort dann diverse Taxen bereit, die die quasi gestrandeten Touristen dann für einen nicht verhandelbaren, völlig überzogenen Preis hinab ins Tal bringen. Wir haben auf den sicherlich spaßigen Nervenkitzel dann lieber verzichtet.
ℹ︎ Start: Am Tropischen Garten ‚Jardim Tropical‘. Kosten: ca. 30€/Person.
Interaktive Karte mit den Sehenswürdigkeiten auf Madeira
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Wart ihr schon einmal auf Madeira oder plant ihr gerade eure erste Reise dorthin?
Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir gerne einfach unten in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
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