Das Wahrzeichen der ‚Stadt der Mode‚ ist natürlich der Duomi di Milano, der Mailänder Dom, mitten im historischen Zentrum der lombardischen Hauptstadt, und genau dorthin führt uns unser Weg auch als erstes.
Was ist das Besondere am Mailänder Dom?
Die beeindruckende Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert ist komplett mit Marmor verkleidet, was ihr, gemeinsam mit der kaum zu erfassenden Anzahl an reich verzierten und verschnörkelten Türmchen, Skulpturen und Ornamenten, ein einzigartiges Erscheinungsbild verleiht.
Flächenmäßig ist ‚Il duomo di Milano‘ sogar die drittgrößte Kirche der Welt!
Für nur drei Euro pro Erwachsener kann man die Kirche, die Krypta und das zugehörige Museum besichtigen.
Tipp: Mit Erwerb eines weiteren Tickets aber kann man sogar bis auf das Dach des Duomo gelangen.
Dort könnt ihr die Aussicht über Mailand und bei schönem Wetter sogar bis zu den Alpen genießen und der beeindruckenden Architektur ganz nah sein. Das Ganze wahlweise per Treppe über 200 Stufen (günstiger) oder per Aufzug (etwas teurer). Vorab kann man online Kombi-Tickets erwerben, die dann bis Ende des Jahres einlösbar sind.
Obwohl ich liebend gerne auf dem Dach des Doms herumspaziert wäre, finden meine Kinder das leider spontan gar nicht so besonders spannend. Sie reizt vielmehr die berühmte und zugegebenermaßen imposante Einkaufsgalerie ‚Vittorio Emanuele II‘ nebenan. Na dann, gehen wir jetzt halt dorthin.
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Auf der ‚Piazza del Duomo‘
Zwischen dem Mailänder Dom und der Galleria Vittorio Emanuele II liegt die Piazza del Duomo, Mailands zentraler, großer Platz, auf dem ganz schön etwas los ist!
Die gesamte Fläche ist verkehrsfrei und komplett den Fussgängern, Straßenmusikern und Heerscharen von Tauben vorbehalten, die wie auf ein unsichtbares Kommando hin regelmäßig in einem einzigen, beeindruckenden Schwarm aufsteigen, um dann rasant über die Köpfe der Passanten hinwegzusegeln.
Wir rätseln eine ganze Weile, ob es mehr Menschen oder doch mehr Tauben gibt, kommen allerdings zu keinem abschließenden Ergebnis.
Von der Piazza del Duomo aus führen Zugänge hinunter zu den unterirdisch kreuzenden Metro-Linien 1 und 3, und direkt in den Seitenstraßen halten die Straßenbahnen der Modehauptstadt.
Die ‚Galleria Vittorio Emanuele II‘
Wir erreichen also Mailands berühmtes Bauwerk – und wow! Die Galerie ist wirklich ausgesprochen beeindruckend, es ist einfach nur wunderschön, hier hindurchzulaufen!
Die ganze Passage ist so über und über mit Stuck, Fresken und Marmor verziert, dass einem schwindelig wird. Und ich frage mich, wer steht morgens auf und denkt sich, so etwas baue ich jetzt?
Der Gebäudekomplex wurde im 19. Jahrhundert zu Ehren des damaligen italienischen Königs Vittorio Emanuele II erbaut und nach ihm benannt. Damals war Italien frisch zu einem Königreich vereint worden.
In der Mitte der Galerie kreuzen sich beide Gänge unter einer fast 50m hohen Kuppel in einem achteckigen Platz, dessen Boden komplett aus Mosaiken besteht. Sie stellen die Wappen der vier Städte Rom, Florenz, Turin und Mailand dar und symbolisieren so die damalige Einigung Italiens.
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In den prestigeträchtigen Verkaufsräumen der Bogengänge hat sich das Who is Who der italienischen Modeszene einquartiert:
Prada und Versace, Armani und Gucci, daneben hochwertige Lederwaren- und Hutgeschäfte, Koffer- und Schuhgeschäfte, Herrenausstatter und Juweliere sowie Läden mit Accessoires und Beauty-Produkten, alles vom Feinsten.
Vor den Eingängen stehen nun auch hier die wohl unvermeidlichen Betonsperren (vermutlich wegen der Terroranschläge) – aber selbst die sind über und über in glänzendem Gold angesprüht!
Wir flanieren einmal durch die ganze Galerie und gehen an einem Ausgang wieder hinaus. Soviel Staunen macht hungrig, und so legen wir eine Pause ein, um zu Mittag zu essen.
Wenn ich mit den Mädchen in einer Stadt unterwegs bin und wir uns nicht bei längeren Aufenthalten sowieso selbst versorgen, recherchiere ich gerne vorab ein paar Optionen für gutes und günstiges Essen, um unvermeidbarem Stress vorzubeugen.
Wo gut und günstig essen im Zentrum Mailands?
Mailand stellte uns damit aber vor ein Problem: Denn in der Nähe des Duomo, wo wir uns heute etwa zur Mittagszeit befinden, habe ich, typisch Touristenmeile, einfach nichts einigermaßen authentisches und regionales gefunden, was bezahlbar wäre und gleichzeitig gute Bewertungen und vor allem: Sonntagmittags geöffnet hat, denn fast alle Restaurants hier sind anscheinend zu dieser Zeit geschlossen. Das macht es schwierig für uns, denn wir befinden uns nun einmal genau zu diesem Zeitpunkt in Mailand.
Und so sind wir erst etwas ziellos und dann – sehr hungrig. Das ist immer eine schlechte Kombination bei uns dreien, und so stolpern wir irgendwann ziemlich hoffnungslos, leicht gereizt und rein zufällig am Ladenfenster von ‚Di Gennaro‚ vorbei. Ein Blick auf den Steinbackofen, das sieht schon einmal gut aus, und dann ein Blick auf die Karte: erstaunlich akzeptable Preise für diese Gegend. Das Ristorante liegt zwar nicht direkt am Duomo, aber doch sehr nah dran. Mit dem Mut der Verzweiflung rein und – belohnt!
Wenig später sitzen wir glücklich inmitten vieler italienischer Grossfamilien und mit nur ganz wenigen anderen Touristen an Tischen unter Wänden, die gepflastert sind mit Michael-Schumacher-Fotos und Ferrari allüberall, und haben dank unseres mutig radebrechten Italienisch bei kaum englisch sprechenden Kellnern bald ausgezeichnete Pizza und exzellente Gnocchi vor uns stehen. Himmlisch!
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Später lese ich bei tripadvisor nach, dass auch dieses Ristorante viele durchmischte Bewertungen hat – wir waren jedenfalls ausgesprochen zufrieden.
Gestärkt schlendern wir nach dem guten Essen wenig später noch einmal staunend durch die pompösen, von Glasdächern überspannten, mehrere Stockwerke hohen Gänge der wunderschönen Galleria Vittorio Emanuele II.
Noch einmal durch die Passage
Jetzt haben wir auch Muße, die Details genauer in Augenschein nehmen, wirklich ein tolles Gebäude!
Schließlich wird es für uns Zeit, zum Hauptbahnhof der Stadt, Milano Centrale, zurückzukehren, und so besteigen wir mit unseren immer noch gültigen Tagestickets die Metro M3, die praktischerweise eine direkte Verbindung quasi von Haustür zu Haustür liefert.
Ein wenig wehmütig schaue ich noch dem Dom hinterher, ich wäre schon gerne hinaufgestiegen, um mir die Architektur der unzähligen Türmchen aus der Nähe anzusehen. Ich frage bei den Mädchen noch einmal nach, aber wirklich niemand möchte heute mit mir auf das Dach des Mailänder Doms steigen.
Schade. Wobei – bei dem herbstlich, nebligen Wetter heute hätte man vermutlich eh nicht weit gucken können. Und zu dritt unterwegs muss man eben auch Kompromisse schließen. Vielleicht ein andermal!
Tipp: Wenn ihr nach eurem Besuch des Mailänder Doms und der Galleria Vittorio Emanuele II noch eine weitere Top-Sehenswürdigkeit der italienischen Modehauptstadt, nämlich das berühmte letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci, ansehen möchtet, dann bringt euch die Straßenbahn-Linie 16 von hier aus direkt dorthin!
Für uns aber heißt es nun erst mal schon wieder Abschied nehmen von Mailand: Vom Hauptbahnhof geht es mit dem Frecciarossa, einem Schnellzug der italienischen Zuggesellschaft Trenitalia, weiter durch den Norden Italiens.
Begleitet uns im nächsten Artikel zu unserem nächsten Stopp im zauberhaften Desenzano del Garda am wunderbaren Gardasee, oder besichtigt mit uns das uralte, römische Amphitheater mitten in Verona und folgt den Spuren von Romeo und Julia dort höchstpersönlich.
🚂 Dieser Artikel ist Teil unserer großen Mit-dem-Zug-durch-Italien-mit-Kindern-Serie:
Schau dir in der Übersicht alle Orte unseres Railtrips an (jeder einzelne ist eine Reise wert!), lies über unsere aufregende Fahrt mit dem Nachtzug oder spring direkt vor zu unserem Special Wie plane ich eine mehrtägige Reise mit dem Zug alleine mit Kindern durch Italien?.
Warst du schon einmal in Mailand oder vielleicht sogar auch mit dem Zug unterwegs in Italien (oder einem anderen Land)? Oder sitzt du gerade genau an eurer Reiseplanung? Wenn du noch Fragen haben solltest, schreib’ mir gerne einfach direkt unten in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
Duomo di Milano & Galleria Vittorio Emanuele II. Anfahrt
Metro: M1, M3
Straßenbahn: 2, 4, 12, 14, 15, 16, 19
Duomo di Milano Tickets
Dom: Erw. 3€, Kinder (bis 12 Jahre) 2€, unter 6 Jahre kostenlos.
Dach zu Fuss: Erw. 9€, Kinder (bis 12 Jahre) 4,50€, unter 6 Jahre kostenlos
Dach mit dem Lift: Erw. 13€, Kinder (bis 12 Jahre) 7€, unter 6 Jahre kostenlos
Es gibt Kombipässe!
Duomo di Milano Öffnungszeiten
Täglich von 8:00 Uhr – 19:00 Uhr, Terrasse/Dach des Doms von 10:00 bis 17:00 Uhr. Vgl. https://www.duomomilano.it, englische Version vorhanden
Öffentliche Verkehrsmittel in Mailand
Webseite ATM, englische Version vorhanden
Essen in Mailand
Di Gennaro Ristorante Pizzeria, Via Santa Radegonda 14, 20121 Mailand
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