An unserem ersten kompletten Tag in Wien wollen wir uns erst einmal einen Überblick verschaffen.
Natürlich fahren auch hier, wie in so ziemlich jeder größeren Stadt, die HOHO-Busse, Hop-On-Hop-Off-Touristenbusse, die man nach Erwerb eines entsprechenden Tickets jederzeit an zahlreichen Haltestellen verlassen oder wieder zusteigen kann, mit Erklärungen zu den passierten Sehenswürdigkeiten per Kopfhörer.
Öffentliche Verkehrsmittel in Wien
Wien aber bietet eine wesentlich kostengünstigere Option für kleines Geld: Mit einmal geschicktem Umsteigen kann man mit den öffentlichen Linien der Nummer 1 und der Nummer 2 der regulären Straßenbahn einen Kreis einmal um die Innere Stadt mit ihrer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten fahren und sich so von einer Menge Attraktionen zumindest schon einmal einen Eindruck von Außen verschaffen.
Die Innere Stadt, so heißt das historische Zentrum Wiens. Und ihre Straßenbahn, die nennen die Wiener – sehr sympathisch – die „Bim„:
Den Namen verwendeten die Jugendlichen in den 70ern wohl passend zum bimmelnden Geräusch der Warnglocke, und er hat sich mittlerweile so eingebürgert, dass die Wiener Linien selbst damit Werbung machen.
Wir wollen die preiswerte Stadtrundfahrt mit der Bim auch ausprobieren, und so fahren wir von unserer Unterkunft im Vorort Hietzing aus mit der U4 erst einmal bis zur Station ‚Schwedenplatz‘ in der Nähe des Donaukanals im Nordosten der Stadt.
Noch in Hietzing, dem Wiener Vorort, in dem wir wohnen, sind wir am Schalter der U-Bahnhaltestelle richtig nett und sehr ausführlich persönlich beraten worden für die günstigsten Tarife für unseren Aufenthalt, und so können wir ausgestattet mit einer Wien-Karte für mich mit einem Kind inklusive sowie einer weiteren Zeit-Karte für das zweite Kind beliebig oft in U-Bahn, Tram und Bus ein- und aussteigen, was wir auch ausgiebig nutzen.
ℹ︎ Öffentliche Verkehrsmittel in Wien: wienerlinien.at.
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Erste Hälfte der Sightseeing-Tour mit der Linie 2…
Vom Schwedenplatz also starten wir nun unsere kleine Rundfahrt mit der Straßenbahnlinie 2 Richtung Süden im Uhrzeigersinn, passieren dabei die Stationen Julius-Raab-Platz und Stubentor und fahren ein ganzes Stück am Volkspark vorbei bis zur Weihburggasse und dem Schwarzenbergplatz.
Ab der nächsten Station, Oper/Karlsplatz fährt die Linie 1, in die wir umsteigen müssen, bereits einige Stationen parallel mit unserer Linie 2. Und tatsächlich springen wir hier spontan raus, denn das Gebäude der Wiener Oper beeindruckt uns ungemein – wie riesenriesengroß und wie imposant! Das wollen wir uns näher angucken. Dagegen Köln mit seiner Oper… ach, lassen wir das.
Wir gehen mal kurz rein, schauen uns drinnen ein wenig um und bedauern etwas, keine Karten für eine Abendvorstellung zu haben. Das muss ein beeindruckendes Erlebnis sein, aber vielleicht nicht ganz das richtige für eine Reise mit zwei Kindern so lange so spät am Abend.
ℹ︎ Staatsoper Wien, Opernring 2, 1010 Wien
…und die zweite Hälfte der Stadtrundfahrt mit der Linie 1
Schließlich steigen wir an besagter Station Oper/Karlsplatz wieder in die Straßenbahn, nehmen aber nun direkt die Linie 1 weiter im Uhrzeigersinn. Über Burgring und Ring/Volkstheater geht es bis zur Station Parlament. Bis hier fahren Linie 1 und 2 parallel, wer aber bislang noch nicht von der Linie 2 in die Linie 1 umgestiegen ist, muss es spätestens hier tun, denn hiernach biegt die Linie 2 ab nach Westen.
Wir befinden uns aber durch unseren Abstecher in die Oper bereits in der Linie 1 und können so direkt sitzenbleiben und weiterfahren: Über Rathausplatz/Burgtheater, das Schottentor, die Börse, den Schottenring und erreichen über die Salztorbrücke schließlich wieder unseren Startpunkt, den Schwedenplatz.
Hier ist unsere improvisierte Stadtrundfahrt zu Ende, und wir steigen aus. Wir haben schon einen ganz guten Eindruck von Wien bekommen. Was für eine schöne Stadt, was für tolle Gebäude allüberall!
Weiter zu Fuss in die Stadt
Nun schlagen wir uns nun zu Fuß geradeaus mitten in die Stadt, immer Richtung Zentrum, hinein, denn wir wollen uns den Stephansdom, den „Steffl“, angucken.
Zu Besuch beim „Wolferl“, dem Wunderkind
Vorher biegen wir aber noch kurz um eine Ecke in eine kleine Gasse, in der tatsächlich die Zeit vor einigen hundert Jahren stehengeblieben zu sein scheint.
Man glaubt förmlich, einen Zeitsprung gemacht zu haben, so unverändert sieht alles aus, und dann ist man hier angekommen:
In diesem Haus wohnte und komponierte Ende des 18. Jahrhunderts Wolfgang Amadeus Mozart für einige Jahre.
Er hatte in Wien zwar verschiedene Wohnungen, aber dies ist die einzige, die bis heute erhalten geblieben ist. Unter dem Namen Mozarthaus Vienna beherbergt es heute eine Außenstelle der Wiener Museen und dient, natürlich, als Gedenkstätte für das Schaffen des österreichischen Musikgenies.
ℹ︎ Mozarthaus Vienna, Domgasse 5, 1010 Wien, täglich 10:00 bis 18:00 Uhr, montags geschlossen.
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Am Stephansdom in Wien
Uns reicht aber ein Blick von außen, und nach ein paar Mal Abbiegen haben wir den Stephansdom erreicht. Eigentlich sieht er ein wenig merkwürdig aus, da nur einer der beiden Haupttürme fertiggestellt wurde – der andere ist fast um die Hälfte kleiner!
Völlig faszinierend finden wir das Seitendach, das selbst im wolkenverhangenen Himmel nach dem für unseren Aufenthalt obligatorischen Regenguss im Ganzen prachtvoll spiegelt und glimmert und glitzert. Wunderschön!
ℹ︎ Stephansdom/Domkirche St. Stephan, Stephansplatz 3, 1010 Wien
Wieder draußen umrunden wir den Stephansdom noch einmal, vorbei an Reihen von Fiakern, die dort auf eine Fahrt mit Touristen warten, und gelangen so auf den Graben, die Haupteinkaufsmeile in Wien.
Wir lassen uns ein wenig mittreiben und fühlen uns schon ganz zuhause in der gemütlichen, gemächlichen Hauptstadt Österreichs mit seinen vielen, vielen wunderschönen, stilvollen und pompösen Gebäuden.
Wir schlendern an Geschäften vorbei und am Leopoldsbrunnen, an der Wiener Pestsäule und am Josefsbrunnen… und beschließen dann, dass wir für’s erste genug gesehen haben und es höchste Zeit wird, nun mal wieder … genau: eins der klassischen Wiener Kaffeehäuser aufzusuchen und eine verdiente Pause dort zu machen!
Wenn ihr in Wien seid, besucht auch das beeindruckende Schloss Schönbrunn mit Schlosspark, kaiserlichem Kindermuseum und unzähligen weiteren, tollen Attraktionen – es lohnt sich! Das Haus der Musik ist ebenfalls einen Besuch wert.
Schaut den berühmten, weißen Lipizzanern in der Hofburg bei ihrem morgendlichen Training zu und plant etwas Zeit ein, um einfach eine Weile lang in einem der traditionellen Wiener Kaffeehäuser zu sitzen und die tolle Atmosphäre dort zu genießen.
Vielleicht ist auch direkt unsere Top-10-Liste für Kinder und Teenager in Wien bei guten und bei schlechtem Wetter interessant für euch?
Wir wünschen euch eine viel Spaß und eine gute Zeit in Wien!
Interaktive Karte mit Route der Stadtrundfahrt
Klicke auf das Symbol oben links in der Karte, damit sich die Legende mit den Erklärungen ausfährt, oder einfach direkt auf die markierten Punkte!
Wart ihr auch schon einmal in Wien oder plant ihr gerade an eurem ersten Trip dorthin? Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir gerne unten in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
Oktober 2024 um Uhr
Hallo, genau das hab ich gesucht – eine Innenstadtrundfahrt mit der Straßenbahn. Danke für die tollen Infos! Kannst Du mir sagen, wie lange die Fahrt mit der Linie 1 und 2 ca. dauert? Dankeschön!
November 2024 um Uhr
Liebe Christine,
sehr gerne! 🙂
Für eine komplette Rundfahrt musst du reine Fahrtzeit mit beiden Bahnen insgesamt etwa 25 Minuten rechnen – plusminus, je nachdem wie lange du beim Umsteigen auf die andere Bahn warten musst. Viel Spaß!
Liebe Grüße
Rebecca