Was ist das Besondere am Ellen’s Stardust Diner in New York?

Das ‚Ellen’s Stardust Diner‘, Ecke 51st Street und Broadway, ist mehr als ein amerikanisches Restaurant: Es nennt sich selbst ‚das Zuhause zukünftiger Stars von Bühne und Leinwand‘, denn hier singen alle Kellner und Kellnerinnen bei ihrer Arbeit live – während sie die Gäste bedienen! Angeblich haben schon einige so den Sprung zu einem professionellen Engagement auf dem Broadway um die Ecke geschafft.

Bei Frühstück, Lunch und Dinner geben sich hier seit 1987 sowohl Touristen als auch Einheimische die Klinke in die Hand.

Wobei – wenn sie das denn einmal könnten, denn normalerweise steht zu beinahe jedem Zeitpunkt eine meterlange Schlange hungriger Menschen zunächst fröstelnd im eisigen New Yorker Wind vor der Eingangstüre an und schaut schon einmal hungrig durch die Fenster, während dort drinnen das gemütliche, warme, nach Kaffee, Pancakes und Bacon duftende, von coolem Gesang und launigen Sprüchen begleitete gute Leben tobt.

Reservierungen gibt es hier aus Prinzip nicht. ‚Simply stop by and have fun‘, einfach vorbeikommen und Spaß haben, lautet die Devise.

Unser erster Besuch bei Ellen’s Stardust Diner

All das wissen die Mädels aber noch nicht, als wir – dank Jetlag – supermorgensfrüh in unserem Apartment in der Upper West Side aufwachen und ich sie frage, ob wir frühstücken gehen sollen. Schließlich ist nach unserer ziemlich aufregenden Anreise und der verspäteten Ankunft gestern Abend in New York auch der Kühlschrank noch leer.

Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so cool ist in diesem Restaurant, also sage ich vorsichtshalber mal nichts von den singenden Kellnern. Umso größer ist die Überraschung und das Staunen, als die Mädels dann durch die Fensterscheiben draußen bereits mitbekommen, was da drinnen abgeht!

Die Kellner da drin singen ja!

Die Kellner da drin singen ja!

Und wir haben Glück:

Dadurch, dass wir wirklich sehr früh und an einem Wochentag unterwegs sind und das Diner gerade erst geöffnet hat, können wir schnurstracks an den Ständern der leeren Absperrreihe hindurch zum Eingang gehen und bekommen von unserer ausgesprochen freundlichen Kellnerin einen Tisch zugewiesen.


STROM-ADAPTER FÜR DIE USA

Hast du schon einen? Zum Handy-Laden etc. auf eurem NYC-Trip, da unsere Stecker dort nicht passen:


Besonderheiten in amerikanischen Restaurants

Seating vs. freie Platzwahl

In den USA wird man standardgemäß geseated, es ist nicht üblich, sich einfach selber einen Platz zu suchen (außer in Fast Food Restaurants), sondern man wartet an einem Pult im Eingangsbereich, bis man von einem Kellner abgeholt und zu seinem Platz gebracht wird.

Amy, „unsere“ Bedienung, hat uns drei zielstrebig nach oben auf die Empore gebracht, wo wir von unseren wie an einer Bar nebeneinander liegenden Plätzen aus prima runter auf den Innenbereich des Diners schauen können.

Zuerst war ich nicht ganz sicher, ob das hier oben so glücklich für uns ist, aber natürlich stellt sich schnell heraus, dass es das Beste ist, was mir mit den Kindern passieren konnte: Wir haben einen tollen Überblick über das gesamte Geschehen und können uns mit ein wenig Distanz in Ruhe alles angucken, ohne direkt erschlagen zu werden von der Musik, den Leuten, der Geräuschkulisse, dem Essen, den Gerüchen, den Lichtern und allem, was hier so los ist.

Vor allem haben wir eine ausgezeichnete Sicht auf die Kellner, die auf dem schmalen, beleuchteten Grat zwischen den Rückenlehnen auf Höhe der Köpfe ihrer Gäste hin- und herlaufen, wenn sie dran sind, und dabei ihre Songs zum Besten geben.

So haben wir wirklich noch nie gefrühstückt!

Blick von der Empore auf den unteren Teil und die 'Bühne' von Ellen's Stardust Diner. Gerade ist schaurig-gruselig für Halloween dekoriert!

Blick von der Empore auf den unteren Teil und die ‚Bühne‘ von Ellen’s Stardust Diner. Gerade ist schaurig-gruselig für Halloween dekoriert!

Die Lichtshow wechselt ständig: Mal lila, mal türkis mit fliegenden Spots der reflektierenden Diskokugel.

Die Lichtshow wechselt ständig: Mal lila, mal türkis mit fliegenden Spots der reflektierenden Diskokugel.

‚Time is money‘ bei der Bestellung

Apropos Frühstücken: Eigentlich sind wir ja zum Essen hier!

Das könnte man über dem ganzen Staunen beinahe vergessen, wenn die Kellnerin einem nicht unfreundlich, aber ziemlich bestimmt und routiniert die Karte unter die Nase hält und schon einmal die Getränkewünsche aufnimmt, und als wir uns noch nicht so ganz entscheiden können, schlägt sie schnell etwas vor, was wir dann lieber einfach abnicken.

Was frühstücken US-Amerikaner?

Das Angebot kann sich sehen lassen:

Von fluffigen Buttermilchpancakes über diverse gefüllte Omelettes bis hin zu knusprigen Waffeln, zimtigen French Toasts und ausgesprochen köstlichen Bagels – eine Variante davon sogar in Regenbogenfarben! Außerdem natürlich Eier und Speck und Schinken und Würstchen, soweit das Auge reicht.

Ein Steak zum Frühstück ist auch kein Problem, und als Beilage zu fast allem die typisch amerikanischen Tater Tots, ähnlich kleinen Kartoffelkroketten. Bis 11:00 Uhr gibt es Frühstücksspezialitäten, viele Komponenten sind aber auch den ganzen Tag verfügbar.

Ansonsten findet man hier natürlich alles an warmem Essen, was man je mit einem Diner in Verbindung gebracht hat: Nachos, Chicken Wings, Salate, Sandwiches, Burger, Mac & Cheese und vieles mehr.


MEHR NEW YORK CITY!

Kostenloser Kaffee-Refill

Und, für mich persönlich nicht ganz unwichtig: Einmal Kaffee bestellt, wird mit der Filterkanne immer weiter von den freundlichen Bedienungen nachgeschenkt und nachgeschenkt und nachgeschenkt, wundervoll!

Wir grinsen uns an: Das ist wie im Film! Nur in echt!

Für die Mädels gibt es Saft und warmen Kakao, die zwar keine Flatrate haben, aber auch köstlich schmecken. Und als wir uns endlich entschieden haben, was wir denn essen wollen, bringt Amy uns im Handumdrehen, unfassbar freundlich wie immer, unsere Bestellung.

Riesige Portionen

Und wow – die Portionen hier sind wirklich gigantisch!

Außerdem gibt es natürlich, völlig egal, ob zu süßen oder zu herzhaften Gerichten, überall extra Sirup als Zugabe.

American Breakfast bei Ellen's Stardust Diner: Das ist 'Short Stack', das sind Pancakes (oder Waffeln) bedeckt mit einem Ei nach Wahl und Schinken (oder Speck oder Würstchen). Und dazu natürlich: Sirup.

American Breakfast bei Ellen’s Stardust Diner: Das ist ‚Short Stack‘, das sind Pancakes (oder Waffeln) bedeckt mit einem Ei nach Wahl und Schinken (oder Speck oder Würstchen). Und dazu natürlich: Sirup.

Was soll man mehr sagen, der Klassiker: Chocolate Chip Pancakes. Und ja, die sind riesig!

Was soll man mehr sagen, der Klassiker: Chocolate Chip Pancakes. Und ja, die sind riesig!

Wir sind froh, dass wir uns für den Anfang erst einmal nur zwei Menüs für uns drei bestellt haben, wir sind nämlich noch etwas erschlagen von dem Angebot. Später ordern wir dann aber doch noch mehr hinterher, weil es einfach alles so lecker und so faszinierend hier ist.

‚Time is money‘ bei der Rechnung

Und dann ist unser Frühstück im ‚Ellen’s Stardust Diner‘ vorbei, die Rechnung liegt auf dem Tisch, bevor abgeräumt wird, schließlich haben wir aufgegessen und können deshalb auch, genau, Platz machen für die nächsten Gäste.

Das ist nicht ganz so unhöflich, wie es sich vielleicht anhört – es ist in den USA einfach so. Nach einem beendeten Essen noch ewig lange herumsitzen und sich stundenlang festquatschen ist hier unüblich. Wir sind ja schließlich nicht in Paris!

Die Mädchen (und ich!) sind jedenfalls hingerissen von den singenden Kellnern und der ganzen Atmosphäre hier. Der Besuch des ‚Ellen’s Stardust Diners‘ ist definitiv eines unserer absoluten Highlights von New York City!


NEW YORK ALS POP UP BUCH

Unser zweiter Besuch bei Ellen’s Stardust Diner

Meine Töchter schwärmen so sehr von unserem Frühstück hier, dass wir die immer zu knappe Zeit unseres Aufenthalts im Big Apple nutzen und tatsächlich noch einmal wiederkommen, an unserem letzten Morgen, bevor wir zurück nach Deutschland fliegen.

An diesem Tag sind wir nur wenig später dran als letztes Mal, müssen aber trotzdem nun auch schon anstehen in der langen Schlange draußen vor der Türe und werden nun unten ins Atrium gesetzt.

Und ja, man ist näher dran am Geschehen als oben auf der Empore und bekommt noch mehr mit, alle Sänger zum Greifen nah. Aber es ist so mitten im Trubel eben auch turbulenter und wuseliger, ständig passiert etwas um einen herum.

Bei unserem zweiten Besuch sitzen wir unten in der Menge, direkt bei den singenden Bedienungen.

Bei unserem zweiten Besuch sitzen wir unten in der Menge, direkt bei den singenden Bedienungen.

Ein letzter Blick zurück auf das 'Ellen's Stardust Diner'.

Ein letzter Blick zurück auf das ‚Ellen’s Stardust Diner‘.

Im Nachhinein bin ich froh, dass wir uns bei unserem ersten Besuch und frisch in den USA gelandet das Ganze mit etwas Abstand von oben aus ansehen konnten. Das hat uns mehr Zeit gelassen, um erst einmal anzukommen.

Letzten Endes ist aber beides einfach echt toll, und da man ja eh geseated wird, hat man sowieso keine Wahl und muss gucken, wo überhaupt etwas frei ist. Vielleicht auch ganz gut so, das Schicksal (bzw. unsere Kellnerin) entscheiden zu lassen.

Vom Ellen's Stardust Diner' aus laufen wir die 7th Avenue hinunter Richtung MoMA, dem Museum of Modern Art, unserem nächsten Ziel.

Vom Ellen’s Stardust Diner‘ aus laufen wir die 7th Avenue hinunter Richtung MoMA, dem Museum of Modern Art, unserem nächsten Ziel.

Und so machen wir uns gut gesättigt auf den Weg die 7th Avenue runter, zu Fuss zu unserem nächsten Ziel nur ein paar Querstraßen weiter: Dem MoMA, dem Museum of Modern Art, dem berühmten Ausstellungsort für moderne Kunst in New York.

Tipp: Wenn ihr nun auch einmal im Ellen’s Stardust Diner frühstücken gehen möchtet, dann solltet ihr ebenfalls versuchen, so früh wie möglich hier aufzuschlagen, um die unvermeidbare lange Warteschlange hoffentlich zu umgehen.

Ideal bietet sich dafür der erste Morgen in NYC an, wo ihr vielleicht – so wie wir – aufgrund von Jetlag eh schon mitten in der Nacht aufwacht. So macht ihr auf jeden Fall das Beste daraus!

Wart ihr selber vielleicht auch schon im Ellen’s Stardust Diner oder plant ihr gerade noch an eurer Reise in den Big Apple? Wenn du noch Fragen haben solltest, schreib’ gerne einfach unten in die Kommentare! Ich freue mich immer über Feedback.

Ein Trip nach New York City ist nicht günstig – gelangt mit einem Klick zu unserem großen Special mit den aktuellen Top-10-Tipps über kostenlose Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Stadt, die niemals schläft, und spart euer Geld für andere Unternehmungen.

Vielleicht wollt ihr aber auch noch wissen, wie ihr denn überhaupt am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B gelangt? Dann lest hier weiter „Orientierung und Zurechtfinden in den Straßen von New York, plus: wie funktioniert das mit Subway und Metrocard?

Viel Spaß in New York City und beim Entdecken dieser unglaublichen Stadt!


Anfahrt

Ellen’s Stardust Diner, ellensstardustdiner.com

Die Adresse ist ‚1650 Broadway, New York, New York, 10019‘. Locals verwenden eher die hier übliche Bezeichnung: Ecke 51st street und Broadway. Erfahrt mehr über Benennung und Orientierung in New York in unserem extra Artikel über das Straßensystem und öffentliche Verkehrsmittel in NYC.

Die nächste Subway-Haltestelle ist die ’50 St Broadway‘, an der die Linien 1 und 2 halten.

Öffnungszeiten

Täglich von 7:00 Uhr morgens bis Mitternacht.