Ein wahres Kleinod haben wir mitten in Berlin-Charlottenburg gefunden: Die Hotel Pension Funk in der Fasanenstraße. Dabei handelt es sich nämlich um das ehemalige Zuhause des ersten großen weiblichen Stummfilmstars: Asta Nielsen.
Und das Besondere daran? Die Wohnung, die sich über die gesamte Bel-Etage eines historischen Berliner Gründerzeitbaus erstreckt, ist im Stil noch genauso eingerichtet wie damals!
Für Kinder der heutigen Zeit – und auch für uns Erwachsene – ein echtes Erlebnis.
👉 Schau hier direkt schon einmal nach, ob in eurem gewünschten Zeitraum auch noch ein Zimmer verfügbar ist! (Link führt euch zur Seite der Hotel Pension Funk auf booking.com) 🛌💤🌙
Wie ist die Pension Funk in Berlin-Charlottenburg eingerichtet?
Schon die mächtige, massivhölzerne Eingangstüre des Gebäudes ist spektakulär – an den Türknauf reicht das kleinere meiner Kinder kaum heran.
So geht es auch im Inneren weiter: man steht in einem gefühlt kilometerhohen Raum, Marmor an den Wänden, stuckverzierte Decken und ein Geländer aus Säulen. Okay, wir sind beeindruckt! Wie schön ist das hier!
Wir gehen andächtig die Eingangstreppe hoch, und ein Stück weiter nach hinten durch beginnt dann erst das eigentliche Treppenhaus. Das führt wiederum um einen wunderbaren Aufzug im Jugendstil herum, ein echtes Schmuckstück!
Möchte man ihn benutzen, z.B. wegen schweren Gepäcks, kommt der Concierge nach kurzer Info an der Sprechanlage unten bei der Klingel herunter, um mit einem extra Schlüssel den Lift zu bedienen. Einfach so geht das nicht, dafür ist er zu antik und benötigt eben besondere Umsicht.
Hat man die erste Etage erreicht und durch die natürlich ebenfalls reich verzierte Eingangstüre die eigentliche Wohnung betreten, fühlt man sich wie in der Zeit versetzt!
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Der Flur ist ein einziger langer, verwinkelter Schlauch, dessen Ende man weder in die eine noch in die andere Richtung so richtig absehen kann. Mit Blümchentapeten, Kronleuchtern, dickem Teppichboden und Teppichen ausgelegt, Jugendstil-Ornamente allüberall, gemusterte Vasen, verzierte Sitzgelegenheiten, Schwarz-Weiß-Fotografien aus längst vergangenen Zeiten, reich dekorierte Spiegel und uralte Oma-Lampen. Ein Fest!
Die Zimmer sind alle individuell – keins sieht wie das andere aus. Es gibt Einzelzimmer, Zweibett- und Doppelzimmer, und auch welche mit drei oder vier Betten.
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten verfügen nicht alle Räume über Toilette und Dusche en suite, dafür gibt es einwandfreie Bäder und WCs zur gemeinsamen Nutzung auf dem Flur. Das hatte ich mit den Kindern auch bereits einmal, und es war gar kein Problem. Dadurch, wie die Rohre in diesem alten Gebäude verlaufen, wäre eine Änderung nicht ohne größeren Eingriff am Gesamtkonzept möglich, und so ist es eben, wie es ist.
Legt man Wert auf private Waschgelegenheiten, sollte man also besser früh genug buchen. Oder man muss ein wenig Glück haben.
Shampoo, Duschgel und Seife wird bereitgestellt, und der Umwelt zuliebe vorbildlich all-in-one aus wieder auffüllbaren Spendern. Bei aller Authentizität geht man in diesem Punkt bewusst mit der Zeit und hat die typischen Mini-Einzelverpackungen, die dann oft halbvoll übrig bleiben und im Müll landen, konsequent verbannt. Das finde ich wirklich sehr sympathisch!
Und so genießen wir unsere Zeit in Berlin einmal in diesem wunderhübschen, grünen Zimmer mit klassischen, knarzenden, riesigen, gemütlichen, letztes-Jahrhundert-oder-noch-älteren Echtholzbetten und handwerklich kunstvoll gestalteten Kassettentüren…
… und mit meterlangen Gardinen und dicken Vorhängen hinter der Sitzecke mit Schnörkel-Tisch, gepolsterter Blümchen-Couch und Sesseln mit Korbflechtereien…
… und bei einem weiteren Besuch bekommen wir dieses idyllische Wohlfühlzimmer, mit schrägem Grundriss und coolem gold-weiß lackierten Metallbett, einem für die Ecke maßgeschneidertem Spiegel (oder einer für den Spiegel maßgebauten Ecke?), einem wuchtigen, reich verzierten Holzschrank (auf dem Foto hinter mir, also nicht zu sehen) und Ausblick in den ruhigen Innenhof.
Man fühlt sich ein wenig, als käme man zu seiner imaginären Oma nach Hause (obwohl es weder bei der Oma meiner Kinder noch bei meiner eigenen so aussieht oder aussah – das hier ist ja noch einige Jahrzehnte weiter zurück!).
Wer sich auf diese Welt einlassen mag, wird sicher nicht enttäuscht werden!
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Doch der Zahn der Zeit macht natürlich auch nicht vor dieser Einrichtung halt, und so erzählt uns der Besitzer bei unserem letzten Besuch, dass in so einem antiken Ensemble immer etwas zu tun sei: In obigem Zimmer z.B. müsse die Tapete bald ausgetauscht werden müsste und es sei ausgesprochen schwierig, passende Alternativen zu finden, die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen.
Schade, wir finden die Tapete nämlich ausgesprochen schön. Aber natürlich hat er recht und wir sehen es dann bei genauerem Hinsehen auch: Hier ein paar Flecken, da ein paar abgestossene Stellen… Und ansehnlich muss es für die Gäste bei aller Authentizität natürlich auch sein. Ich kann mir vorstellen, dass das sicherlich manchmal eine schwierige Gratwanderung ist!
Aber keine Sorge: Sämtliche Renovierungen und Restaurierungen werden mit der nötigen Umsicht und mit Bedacht vorgenommen, auf dass das Flair dieser wunderbaren Wohnung noch lange erhalten bleibt.
Der absolute Knaller ist für meine Kinder übrigens das antiquarische Telefon samt Wählscheibe und auf der Gabel aufliegendem Telefonhörer (mit Kabel!) auf jedem Zimmer.
Selbstverständlich funktionieren die Apparate noch, so kann man z.B. die Rezeption bei Wünschen oder Rückfragen hausintern erreichen.
Außerdem kann man auch ganz normale, externe Telefonate führen, und so lasse ich die Kinder aus Spaß einmal die Oma und einmal ihren Vater anrufen. Was für eine Gaudi – sie können überhaupt nicht glauben, dass man jedesmal, also jedes einzelne Mal für jede einzelne Zahl diese Wählscheibe bis zum Ende ganz herumdrehen muss. Mit Vorwahl! Wie lange das dauert! Und die Null ist dann ja richtig Arbeit! Und überhaupt – da muss man sich die Nummern aller Leute, die man anrufen möchte, merken?!
Als ich erwähne, dass das auch in meiner Kindheit noch so war, werde ich sehr skeptisch gemustert.
Manchmal ist es seltsam, welche Kleinigkeiten auf Reisen so besonders in Erinnerung bleiben und Eindruck hinterlassen: Die Telefone in der Pension Funk waren jedenfalls eine echte, kleine Sensation für die Kinder, die eine Welt ohne Smartphones ja gar nicht mehr kennen.
Dass es auf den Zimmern, ganz im Sinne der Zeit der 20er Jahre, gar keine Fernseher gibt, fällt ihnen übrigens erst nach der Abreise auf.
Das Frühstück in der Hotel Pension Funk
Gefrühstückt wird am nächsten Morgen im Salon des Hauses, auch hier alles im Stil der Zeit: vom Kaffeegeschirr bis zur Anrichte.
Einen schicken Kaffeevollautomaten sucht man hier natürlich vergeblich: Filterkaffee ist angesagt. Und der hat nach den ganzen Latte Macchiatos und Cappuccinos der letzten Jahre meines Lebens ehrlich gesagt auch mal echt etwas für sich!
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Ansonsten lässt das Frühstück keine Wünsche offen: Von Brötchen über Brot bis Kuchen, von Aufschnitt bis Käse, sogar Lachs und auch hartgekochte Eier gibt es, außerdem selbstgemachte Marmeladen und Honig aus der Umgebung. Alles absolut ausreichend und in einem vernünftigen Rahmen vorhanden.
Und über allem wacht Asta Nielsen von diversen Plakaten und Kinofilmankündigungen aus der Stummfilmzeit. Was für eine riesige Wohnung sie hier hatte! Wofür sie wohl alle Räume genutzt hat? Ob hier auch Freunde übernachtet haben? Ob sie rauschende Feste gefeiert hat?
Gebürtig aus Dänemark ging sie zuerst ans Theater und wurde dort dann für den brandneuen Stummfilm entdeckt! Ich muss zugeben, dass ich ihren Namen allerdings vor der Entdeckung der Hotel Pension Funk auch gar nicht kannte und mich erst einmal schlau lesen musste. Dabei war sie einer der größten und gefeiertesten Stars ihrer Zeit!
Wie vergänglich Ruhm von Generation zu Generation ist, stellte ich dann aber fest, als wir den Frühstückssaal verlassen und im Flur die Fotografien anschauen, die auf dem Klavier dort aufgereiht sind.
Aufgrund ihres einmaligen Ambientes und der wunderbaren Einrichtung wurde diese Wohnung nämlich bereits mehrfach als Location gescoutet, hier fanden z.B. bereits Shootings für Models internationaler, namhafter Zeitschriften wie der Vogue oder der Cosmopolitan statt und auch andere Stars wurden hier abgelichtet.
Wow! sage ich zu den Kindern, und deute auf die Fotos auf dem Klavier. Schaut mal, Claudia Schiffer, die Muse Karl Lagerfelds, wurde hier fotografiert, und Linda Evangelista. Und stellt euch vor, auch Boris Becker war hier!
Wer? sagen die Kinder. Kennen sie nicht. Oha! Und als ich ihnen erkläre, wer diese Menschen sind oder einmal waren, komme ich mir alt vor.
Immerhin, Kate Moss, deren Fotografie ebenfalls hier thront, die ist noch bekannt. Na also.
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Wie kommt man hin zur Hotel Pension Funk?
Es fällt beinahe ein wenig schwer, sich von dieser besonderen Welt, diesem Parallel-Universum der goldenen Zwanziger Jahre, zu lösen und wieder in die moderne Realität da draußen einzutauchen. Aber man kann ja nicht den ganzen Tag frühstücken oder auf seinem Bett im Zimmer liegen oder auf dem Sofa sitzen, und meistens hat man als Berlin-Besucher ja auch noch das ein oder andere vor.
Glücklicherweise ist auch die Lage dieser außergewöhnlichen Unterkunft hervorragend: Über die Fasanenstraße gelangt man nach nur wenigen Meter auf den Ku’damm, den Kurfürstendamm mit allen großen Einkaufshäusern bis hin zum KaDeWe.
Direkt um die Ecke kann man, sehr praktisch, an der nahen Haltestelle Uhlandstraße auch schon die Linie 2 der U-Bahn erwischen.
Nur wenige Minuten weiter zu Fuss sind es bis zum Bahnhof Zoo, einem der größten Verteiler Berlins für Züge, S- und U-Bahnen und Busse. Von hier aus kommt man dann endgültig nahezu überall hin.
Auch der Express-Bus vom Flughafen Berlin-Tegel, der X9, der nur an wenigen Stationen hält, macht Stop am Bahnhof Zoo. Der normalen Bus dieser Strecke, die Linie 109, hält sogar noch näher an der Pension, direkt am Ku’damm. Also noch bequemer, wenn man ein wenig mehr Zeit hat.
Unser Fazit: Wer in Berlin Lust auf eine wirklich außergewöhnliche Unterkunft fernab des Mainstreams hat, der ist in der Hotel Pension Funk und ihrem sympathischen und engagierten Personal ganz wunderbar aufgehoben!
👉 Mehr Fotos, Bewertungen anderer Reisender und sonstige weiterführende Informationen findet ihr auf der Seite der Hotel Pension Funk auf booking.com. 🛌💤🌙
Sichert euch rechtzeitig eure Übernachtung mitten in Berlins bestem Viertel für Städtetrips – dank der tollen Lage und dem außergewöhnlichen Flair ist es immer schnell ausgebucht!
Überlegt ihr noch, was ihr bei eurem Trip in die Hauptstadt dort alles unternehmen könnt? Dann schaut mal in diesen Artikel „Berlin mit Kindern im Winter – was unternehmen bei schlechtem Wetter, Regen, Kälte oder Schnee?“
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Für weitere tolle Ziele und Ideen für euren nächsten Familienurlaub in Deutschland schaut in unserem großen Special Wo in Deutschland ist es schön? Reisen mit Kindern – die ultimative Bucket-List für die Ferien vorbei!
Wart ihr schon einmal in Berlin oder plant ihr gerade eure Reise dorthin? Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir gerne in die Kommentare, ich freue mich immer über Feedback!
Hotel Pension Funk
Fasanenstraße 69
10719 Berlin
hotel-pensionfunk.de
Reservierung am besten telefonisch unter +49 (0)30 8827193
Haltestelle ‚Uhlandstraße‘: U-Bahn Linie 2
Bahnhof ‚Zoologischer Garten‘, kurz ‚Bahnhof Zoo‘: Züge, S-Bahn Linien 3 & 5, U-Bahn Linien 2, 3, 9, diverse Busse wie z.B. 100, 109, 110, 200, und weitere
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